Der Ur-Forst
#woodworker #baumdesjahres #gala
Der deutsche Wald ist noch nicht über den Berg. Wenn auch der saure Regen der 80-er Jahre Geschichte ist, so vegetieren seine Bäume noch immer vor sich hin und werden nicht gesund.
Wir schulden ihnen deshalb eine bessere Umwelt: Im Berliner Grunewald schlugen Hendrik Quast und Maika Knoblich mit den Berliner Forsten eine erkrankte deutsche Eiche. Unter dem schützenden Obdach der Sophienaele wird sie mit Forstarbeitern und den Haustechnikern auf der Bühne des Festsaals innerhalb von sechs Stunden wieder aufgerichtet. Die deutsche Stielleiche kommt als erster „Baum des Jahres“ von 1989 so zu neuen Ehren. Festliche Unterstützung bei der abendlichen „Gala für den Ur-Forst“ bieten die jungen Sänger des Knabenchors Berlin und die geschickten Motorsäger eines professionellen Carving-Vereins.
Auf der Rotunde des Mühlheimer Ringlokschuppens wurde das Projekt 2015 für das Impulse-Festival als Outdoor Version gemeinsam mit einer lokalen Kletterschule und dem Kinderchor der Oper Duisburg adaptiert. Es war im Rahmen des Impulse-Festivals auch im Programm de „Langen Nacht der Industriekultur“ programmiert.
Baumfällung im Mülheimer Stadtwald am 12.6.2015
Konzept, Text, Performance Hendrik Quast, Maika Knoblich
Gesang Knabenchor Berlin
Carving Josef Kucera
Sound Katharina Stephan
Licht Florian Bach
Outdoor Adaption
Mülheimer Ur-Forst (Outdoor-Adaption, 20.06.2015) am Ringlokschuppen, Mülheim a. d. Ruhr – Festival Impulse 2015 & Lange Nacht der Industriekultur
Koproduktion SOPHIENSAELE, Quast & Knoblich
Gefördert durch Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Fotos © MH Junicke
Premiere 15.02.2014, Berlin Sophiensaele
Quast und Knoblich schaffen es,
so etwas wie „Nachhaltigkeit“ in Zeiten von Umwelt-Enzyklika und Klima-Gipfel plastisch zu machen.
Nachtkritik vom 21.6.2015, Friederike Felbek
Und dann schließt das Festival noch mit einem verblüffend schlichten Beitrag darüber, wie der Mensch Natur in Kunst und Repräsentation verwandelt, dessen gedankliche Komplexität es aber in sich hat. (...) Schöner und schlichter hätte man das vermessene und fatal erfolgreiche Streben des Menschen, immerzu im Namen von anderen zu agieren, nicht zusammenfassen können.
Theater heute, September 2015, Dorothea Marcus