Hundeplatz
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Wie jede Beziehung ist auch die Partnerschaft zwischen Mensch und Hund ein gutes Stück Arbeit – eine tägliche Improvisation sich zu binden und wieder zu lösen, Nähe zu schaffen und Grenzen zu ziehen. Hendrik Quast hat mit der Performancekünstlerin Maika Knoblich ein Training namens Cross-Cruising © entwickelt, mit dem sich an der partnerschaftlichen Kommunikation arbeiten lässt. Auf dem Hundeplatz begeben sie sich mit drei Hundebesitzerinnen und ihren Partnern auf den abenteuerlichen und verwechslungsreichen Parcours der bedingungslosen Liebe. Erklärtes Ziel der sportlichen Übung ist es, die Beziehung zwischen den Partnern zu stärken. Doch es ist mehr als fraglich, ob dies reibungslos ablaufen kann. Im Training werden konstant Grenzen ausgetestet und übertreten: Wer hat welche Bedürfnisse? Wie sind die Erwartungen aneinander? Wer bestimmt wo es langgeht? Wer ist Tier und wer ist Mensch? Auf diesem Hundeplatz im Theater ist es erlaubt, über die Schwierigkeiten, Absurditäten und Perversionen tierisch-menschlicher, wie auch menschlicher Beziehungen im Allgemeinen, zu reflektieren.
Video Mittschnitt
Passwort: Wauwau
Konzept, Text, Performance Hendrik Quast, Maika Knoblich
Hundebesitzerinnen Ayline Hrymon, Katrin Schmidt, Carolin Zeidler
Hunde Coda, Cooni, Feivel, Lilly, Michl, Spike
Musik Les Trucs – Charlotte Simon, Toben Piel
Kostüme Christina Neuss
Presse, Produktion Björn Pätz, Björn Frers
Dramatugie Marcus Droß
Koproduktion SOPHIENSAELE, Quast & Knoblich
Gefördert durch Hauptstadtkulturfonds
Fotos © Florian Krauss
Hunde-Unterhaltung also − auch ein guter Ansatz zur Sondierung unserer Zeit.
Berliner Zeitung, 23.03.2018, Doris Meierhenrich
Die besten Freunde des Menschen zeigen, was sie können. (Ö) Am Ende wird mit viel Geschrei gespielt noch ein Welpe zur Welt gebracht. Das muss der Mann übernehmen. Keine schlechte Idee.
Neues Deutschland, 23.03.2018, LucÌa Tirado
Man kann „Hundeplatz“ leicht als dekadentes Spiel abtun, in dem menschliche Bedürfnisse auf Hunde projiziert und die Tiere damit überfrachtet, überfordert und „vergesellschaftet“ werden. Die in den Theaterraum transferierte Subkultur von Hundetrainer und Hunden erschließt aber auch ein faszinierendes Erprobungsfeld von kommunikativen Praktiken und Wunscherfüllungsszenarien.
Die Arbeit entwickelt ihren Reiz aus der Verschränkung von menschlichen und tierischen Verhaltensweisen. Das Tier wird zum gesellschaftlichen Wesen. Es erfüllt die Rollen, konditioniert selbstverständlich durch Futtergaben. Jedoch stößt diese Konditionierung, das Training, an Grenzen. Hier setzt die Herausforderung für die Performer ein. Mit ihrer neu geschaffenen Hundesportdisziplin Cross-Cruising stecken sie einen Parcours aus Disziplin und Unterwerfung, aber auch Emotionsaustausch und Resonanz zwischen Lebewesen ab.
taz, 21.03.2018, Tom Mustroph